Herbstausstellung - Herbert Soltys

18. November 2016, 19.00 Uhr im Dorfhof Markt Hartmannsdorf

 

 

Dauer der Ausstellung: bis So. 27. Nov.

Öffnungszeiten: Fr. und Sa. 16 – 18 Uhr So. 10 -12 und 14 – 17 Uhr

 

Herbert Soltys, geboren am 25. Juni 1956 in Graz, absolvierte 1976 die Kunstgewerbeschule in Graz bei Prof. Otto Brunner. In seiner vielschichtigen Tätigkeit ist er als Maler, Grafiker, Plastiker und Bühnenbildner gleichermaßen ausgewiesen. Sein umfangreiches Œuvre beinhaltet Ölgemälde, Papierarbeiten, Grafiken. Viele Bildzyklen, darunter mosaikartige, filmischen Sequenzen entsprechende Bildfolgen, kennzeichnen sein Werk.

 

1987 stellte Soltys erstmals in der Galerie Exhibition in Graz aus. Im selben Jahr zeigte er im steirischen herbst ´87, Animal Art, seine Installation „Hals-Über-Kopf“. Weitere namhafte Adressen im In- und Ausland folgten. Von 1980 bis 1985 war er Lehrbeauftragter an der Universität für Musik und darstellende Kunst (Abteilung Bühnenbild) in Graz. 1988 erhielt er den Kunstpreis des Landes Steiermark: Förderungspreis der Gesellschaft der Freunde der Neuen Galerie. In den Jahren 1986 bis 2007 oblag ihm die Leitung der Werkstätten für Bühnenbild der Vereinigten Bühnen Graz. An diese Zeit erinnern die Weitenwirkung seiner großformatigen Gemälde, die stete Auseinandersetzung mit Fläche und Raum (Bildraum – Raumbild), die Verschränkung von Illusion und Realität. Der Betrachter erlebt die Wahrheit im Schein, die Wirklichkeit in ihrem Erfahrungswert.

In seinem Katalogbuch „Spielsinnenspiel“ bekennt sich Soltys zu einer stilistischen Koexistenz mit dem daraus resultierenden Kräftespiel einer geistigen und formalen Ideenvielfalt. Soltys: Kunst braucht das Spiel.

Im Wesentlichen ist Soltys – d´accord mit der Malerei der Jungen Wilden – einem gestisch kraftvollen Expressionismus mit dynamisch abstrakten Tendenzen verpflichtet. Seine sezierenden Porträts bekannter, oft in Grimassierungsmomenten erfasster Persönlichkeiten, die schrillen Erotikserien (letztlich Moralkeulen in unserer konsumtiven Wahnwelt) und nicht zuletzt seine zu Fremdwesen mutierenden Figurationen, die uns mit ihren hypertrophen Ausformungen wie aus einer zeitenthobenen Zwischenwelt entgegentreten, geben ein beredtes Zeugnis davon.

Zu den jüngsten Arbeiten des Künstlers zählt die Bildserie „Blue Moon“: 150 (vorgesehen insgesamt 365) lose gereihte Pinselzeichnungen, die – zwischen Malerei und Zeichnung variierend – mit ihrem rhythmisch wechselnden Schwarz-Weiß in neu adaptierter Sicht bekannte Motive aus der Kunsthistorie, Szenen aus dem aktuellen Weltgeschehen sowie Alltägliches aus dem eigenen Leben wiedergeben.

Karl Heinz Schwarzmann